Bereits zum 3.Mal fand in der Zeit von 14.11.2014 bis 13.12.2014 erfolgreich die Surgical Mission Siquijor statt.
Wir haben, wie in den Jahren zuvor, der sozialschwachen Bevölkerung kostenlose Operationen ermöglicht.
Zusätzlich wurde der Rettungsdienst vor Ort weiter ausgebildet um als Ersthelfer Patienten auch dann optimal versorgen zu können, wenn die "German Doctors" nicht mehr im Lande sind. Und seit der Taifunkatastrophe im Jahr 2013 wurde seitens der Regierung ein Disaster Management auf die Beine gestellt um direkt handeln zu können. Wir haben bei der Erste Hilfe Ausbildung hierfür erfolgreich geholfen.
Unser Leistungen in wenigen Worten:
Operieren
Diabetes Untersuchungen und Schulungen
Mammographien anfertigen und Schulungen
Erste Hilfe Schulungen
Bei der Surgical Mission Saarland 2014 auf Siquijor, war erstmalig ein Diabetes und Wundmanagementteam dabei:
Bernd Decker (Krankenpfleger und Diabetesassistent) und Ulla Decker ( Diabetesberaterin und Wundtherapeutin), hier mit einer Patientin.
Auf den Philippinen war Diabetes bis vor wenigen Jahren noch keine bedeutende Krankheit. Inzwischen spricht man jedoch von einer nationalen Geißel. Schätzungsweise drei Millionen Menschen sind bereits erkrankt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt die Zahl der Diabetiker auf derzeit etwa 170 Millionen weltweit. Eine Zahl, die sich voraussichtlich bis 2030 verdoppeln wird. Diabetes wird bereits heute als neue Epidemie bezeichnet. 80% der Betroffenen leben in Entwicklungsländern.
Dieses enorme Ausmaß ist auch armutsbedingt. Durch die fortschreitende Industrialisierung des Landes arbeiten viele Menschen zunehmend in Jobs ohne ausreichende körperliche Bewegung. Nach wie vor leben aber 60% der Menschen von weniger als zwei Euro pro Tag. Das reicht nicht aus für eine ausgewogene Ernährung, wodurch die Menschen immer mehr billiges Fast Food essen. Eine Coca Cola kostet auf den Philippinen meist weniger als eine Flasche Wasser, Garküchen und Süßigkeiten sind um einiges billiger als frisches Obst und Gemüse vom Markt. Die Folge dieser Kombination aus Fehlernährung und zu wenig Bewegung ist ein deutlich höheres Risiko für einen Typ 2-Diabetes. Durchschnittlich erkranken die Menschen im ostasiatischen Raum 20 Jahre eher an Diabetes als in Europa. Diabetes ist inzwischen zu einer der Hauptursachen für bleibende Behinderungen geworden. Laut WHO könnten durch Früherkennung und eine angemessene Behandlung die Hälfte aller Amputationen der unteren Gliedmaßen verhindert werden.
Der Zusammenhang zwischen schlechter Ernährung und Diabetes ist den meisten Philippinos nicht bewusst und viele wissen gar nicht, dass sie bereits an Diabetes erkrankt sind. An diesem Punkt setzt unsere Arbeit an.
Während unserer Zeit auf Siquijor machten wir neben den Untersuchungen im Krankenhaus, 4 Diabetesscreenings in den Orten Siquijor und Larena. An öffentlichen Plätzen stellten wir Tische und Stühle auf und führten insgesamt ca. 800 Blutzucker-Messungen durch. Hierbei „entdeckten“ wir viele Menschen mit Diabetes, die noch nichts von ihrer Erkrankung wussten. In zahlreichen Gesprächen erklärten wir, was es bedeutet gesund zu essen.
„Less Sugar“ war sicherlich das, was wir am häufigsten sagten. Medikamente sind für die meisten Philippinos unerschwinglich, deshalb ist Prävention und Aufklärung besonders wichtig. An 2 Terminen gab es die Möglichkeit an einer Diabetikerschulung teilzunehmen, um zu verstehen, was der Einzelne tun kann.
Das Angebot, sich kostenlos den Blutzucker testen zu lassen, wurde sehr gerne angenommen. Um uns herum bildeten sich stets Trauben von Menschen, die interessiert zuhörten und viele Fragen stellten.
Ein weiterer Schwerpunkt war die stationäre und ambulante Versorgung von chronischen und postoperativen Wunden.
Leider kamen 2 Diabetiker mit so fortgeschrittenen, schwer infizierten Fußwunden zu uns, dass es keine andere Möglichkeit mehr gab, als jeweils eine Unterschenkelamputation durch zu führen.
Es war erschreckend zu sehen wie durch Fehlbehandlung und dem Aufbrauchen sämtlicher finanzieller Resourcen, ganze Familien ins Elend gestürzt werden und die Kinder ihre Ausbildungen nicht mehr weiterführen können.
Eine ins Leben gerufene Spendenaktion wird beiden Patienten nach Abheilung der Amputationswunde eine Prothesenversorgung bezahlen und der Tochter ( Foto unten links, im blauen T-Shirt) die Berufsausbildung zu Ende finanzieren.
Herzlichen Dank an alle, die Geld für diesen Zweck gespendet haben !
In diesem Jahr wurde ein Mammographiegerät mitgenommen und von Franz-Josef einem erfahrenen MTRA aufgebaut und in Betrieb genommen. Damit haben wir den Frauen auf Siquijor, welche sich eine solche Untersuchung normal nicht leisten können, die Möglichkeit gegeben sich kostenlos die Brust untersuchen zu lassen.
Dieses Angebot wurde überraschend stark angenommen.
Mehr als 60 Mammographien wurden in den 3 Wochen angefertigt. Einige dieser Frauen konnten gleich anschließend operiert werden. Damit auch nach unserer Abreise das Gerät weiterhin in Betrieb bleiben und bedient werden kann, wurde, der im Hospital tätige MTRA in das Gerät und in die Untersuchungstechniken eingewiesen und hat unter Anleitung mehrere Untersuchungen selbständig durchgeführt. Unser Ziel war es auch bei der Mammographie die Mitarbeiter mit einzubinden, damit nach unserer Abreise zumindest die grundlegenden Untersuchungen weiter durchgeführt werden können.
In diesem Jahr wurde auch wieder Erste Hilfe ausgebildet, in 3 Wochen wurden ca. 70 Personen ausgebildet.
Ausgebildet wurde: